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Prävention

Damit es gar nicht erst zu Gewalt kommt

Wir, Frauen helfen Frauen Ortenau e.V., stellen unser Präventionskonzept vor. Bausteine sind Infoveranstaltungen, Gruppenangebote und ein Podcast.

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https://www.bo.de/lokales/offenburg/klare-kante-wie-frauen-helfen-frauen-gegen-gewalt-vorgehen-will#

Mit Plakaten macht Frauen helfen Frauen Ortenau e.V. auf Grenzverletzungen aufmerksam.

Interaktive Präventionstage

Der Verein Frauen helfen Frauen Ortenau e.V. bietet Frauen und Kindern, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, Beratung, Schutz und Unterkunft. Häusliche Gewalt ist ein traumatisches Erlebnis mit weitreichenden Folgen, wie z.B. dem Verlust des Sicherheitsgefühls und der Selbstachtung, Angstzuständen oder Schlafstörungen. Kinder und Jugendliche, die Zeuge von häuslicher Gewalt wurden, leiden ebenso unter den Folgen. Das Miterleben dieser Gewalt kann zu erheblichen Schädigungen und Auswirkungen auf die Kinder führen, die oft nicht sofort augenscheinlich sind. Mit unseren Beratungs-, Schutz- und Präventionsangeboten wird die Möglichkeit geboten, die Gewalterfahrungen ansatzweise aufzuarbeiten und eine neue Lebensperspektiven zu entwickeln.

Unter dem Motto: der Grenzen bewusst sein – für die Grenzen einstehen, veranstaltete der Verein Frauen helfen Frauen Ortenau e.V. zwei interaktive Präventionstage in der Reithalle Offenburg. Konkret ging es darum, Kinder und Jugendliche zu den Themen Grenzen und Grenzverletzungen sowie Gewalt zu informieren und zu sensibilisieren. Dabei geht es im ersten Schritt darum die eigenen Grenzen wahrzunehmen, sowie sich der Individualität der eigenen Person und der Grenzen unterschiedlicher Personen bewusst zu werden.

Im weiteren Verlauf erlernen die Kinder und Jugendliche die klare Kommunikation der eigenen Grenzen sowie das Beachten der Grenzen Anderer. Dabei erfolgt die Auseinandersetzung mit diesen Themen altersgruppenorientiert. So spielt beispielsweise im Kita- und Grundschulalter die Identifikation mit der eigenen Person sowie die Abgrenzung von Anderen eine große Rolle, während in der Arbeit mit den Jugendlichen sowohl Input-Phasen als auch der persönlichen Auseinandersetzung mit den Themen Grenzen, Gewalt und eigene Rechte Raum gegeben wird.

Aus unserer Wahrnehmung liegt in der Sensibilisierung für diese Themen der Schlüssel, dass Ansätze von Gewalt frühzeitig erkannt werden und man den Grenzverletzungen ein klares NEIN entgegenstellen darf, kann und soll.

Im Folgenden findet sich ein Überblick über die dargebotenen Stationen sowie ein kurzer Einblick in einige der umgesetzten Stationen.

Kita- und Grundschulalter

1. Das bin ich

2. Gefühlschaos

3. Körperwahrnehmung

4. Name kreativ gestalten

5. Gestaltung eines magischen Mutwesen

6. Stopp

7. Nichts berühren

8. Nein sagen

Kinder und Jugendliche ab Klasse 5

A Litfaßsäule

B Fotoausstellung zum Thema Grenzen und Grenzverletzungen

C Fotoprojekt

D Gewaltgeschichte

E Umgangsregeln

F Informationsquiz

G Ausstellung Klosterschule

H Nein sagen 

Grundsätzlich untergliederten sich die Präventionstage in einen Tag, welcher den Kindern und Jugendlichen gewidmet ist, an dem die einzelnen Stationen spielerisch erfahren werden können und Platz für Neugier und für Fragen an das Fachpersonal bleibt. Der zweite Tag der Präventionstage diente dann dem Fachaustausch mit pädagogischen Fachkräften anderer Institutionen sowie weiteren Interessierten. Dieser Tag bot unter anderem eine gute Chance das Präventionsangebot von Frauen helfen Frauen Ortenau e.V. kennenzulernen sowie zur Netzwerkarbeit mit anderen Fachkräften. Unterstützt wurde dies zusätzlich durch die Präsenz von sowohl der Polizei als auch dem Verein Aufschrei, welche ebenfalls einen großen Beitrag zur Prävention leisten.

Station Körperwahrnehmung

„Ich fühle mich wohl in meiner Haut“
Wer dies von sich sagen kann, ist mit einem positiven Körperbewusstsein ausgestattet. Vielfältige Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen sind für Kinder und ihre gesunde Entwicklung unabdingbar. Ein positiver Zugang zum eigenen Körper ist ein wesentlicher Faktor für eine gesunde psychische Entwicklung sowie Persönlichkeitsentwicklung. Menschen, die sich in ihrem Körper wohlfühlen, verfügen über ein positives Körperbewusstsein, welches einen Schutzfaktordarstellen kann. Durch vielfältige Möglichkeiten den eigenen Körper wahrzunehmen, kann sich beim Kind ein Körperbewusstsein entwickeln, welches einen großen Einfluss auf das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl des Kindes haben kann. Kinder mit einem guten Körpergefühl sind meist sicherer in ihrem Gefühl und in ihren Bewegungen und können auch in ungewohnten Situationen angemessen reagieren und handeln. Das Kennen des eigenen Körpers vermittelt Kindern zudem Zuversicht und Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Je mehr sensorische und motorische Erfahrungen ein Kind über seinen Körper gewinnt, umso umfangreicher werden die Empfindungen und Informationen sein, die das Kind im Gedächtnis speichert. Deshalb benötigen die Kinder immer wieder Erfahrungsräume, in denen sie sich vor allem körperlich und sinnlich spüren können und ihren Bedürfnissen nachgehen können. Sie brauchen aber auch immer wieder Schutz vor zu viel Reizen und einen Rahmen, der ihnen Halt geben kann. Im Rahmen der Station Körperwahrnehmung erhalten die Kinder hierzu die Arbeitsanweisung, sich in Partnerarbeit mit dem eigenen Körper auseinanderzusetzen. Dazu decken sich die Kinder gegenseitig mit Sandsäckchen zu, um so den eigenen Körper klar spüren zu können. Als zweiten Schritt können die Kinder ebenfalls ihren eigenen Körperumriss mithilfe von Bauklötzen umlegen um so Wahrzunehmen, dass sich dieser von dem eines anderen Kindes unterscheidet.

Station Informationsquiz

Das Quiz bietet anhand verschiedener digitaler Informationsmateriealien einen theoretischen Einblick in das Thema Gewalt und ermöglicht das Kennenlernen verschiedener Hilfestellen, an die man sich bei einem möglichen Vorfall wenden kann. Ebenfalls zeigt das Quiz Möglichkeiten zur Unterstützung auf, sofern die Kinder und Jugendlichen Gewalt im eigenen Umfeld bemerken. Ziel ist es, unterschiedliche Informationen zu vermitteln, denn es muss oftmals erstmal ein Bewusstsein geschaffen werden, welche Informationsbereiche beim Thema Gewalt relevant sind und wie ein Verständnis für die Inhalte entwickelt werden kann.

Die Stationen Fotoausstellung und Fotoprojekt

Die Fotoausstellung soll ein Gefühl für mögliche Grenzverletzungen vermitteln. Dabei sollen durch die Aussagen zu Grenzverletzungen unterschiedliche Perspektiven vermittelt und die Relevanz der klaren Kommunikation der eigenen Grenzen betont werden. Wichtig ist hier besonders, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Grenzverletzungen für sich ausmachen und dass es wichtig ist, sich den eigenen Grenzen bewusst zu werden und die Grenzen von anderen nicht willkürlich zu hinterfragen. Im Austausch mit den Mitarbeiterinnen von Frauen helfen Frauen Ortenau e.V. und MitschülerInnen soll ein Nachdenken angeregt und die aufgenommenen Inhalte vertieft werden.
Grundsätzlich bieten diese Stationen die Möglichkeit der Reflexion der eigenen Grenzen sowie daran anschließend die Darstellung dieser Grenzen. Hierfür haben die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit eigene Bilder zum Thema Grenzverletzung zu machen und diese als Erinnerung mitzunehmen.